Archiv des Autors: admin

Rockaroundtheworld – Time Shift

Der Flug von Sydney nach Honolulu ist eine Reise ins gestern. Du fliegst am Freitagabend und kommst am Freitagmorgen an. Für uns Mitteleuropäer ist das ziemlich ungewöhnlich aber eigentlich ganz praktisch: Man kriegt einen Tag im Leben geschenkt. Oder doch nicht?

Honolulu 25.2.17 10h00 (21h00 MEZ). Und nochmals muss ich das Phänomen des Datumsprungs aufgreifen. Es ist einfach zu phänemonenal. Da fliegtst Du am Freitag ab und kommst einen halben Tag früher an?!? Natürlich ist die Erklärung eine ziemlich einfache. Wenn man der Zeit vorausfliegt, also früher da ist als eigentlich ist, und wenn man dies jetzt ein paar Jahre lang machen würde, wäre man früher tod. Oder würde älter als man geworden wäre. Das ist eigentlich exakt das Gegenteil von dem was Einstein gesagt hat: Wenn man fliegt, am besten mit Lichtgeschwindigkeit, wird man langsamer alt. Ich aber altere schneller, wenn ich gegen den Sonnenaufgang fliege. Vielleicht fliege ich einfach zu langsam?

Ich denke, irgendwer da in der Weltregierung hat das Problem nicht begriffen und eine Ersatzlösung gefunden. Wie immer, wenn die Politik etwas nicht checkt, findet sie Lösungen, die niemand durchschaut. In diesem Fall also hat sie lange nachgedacht und dann den Datumsrücksprung in die Zeitrechnung eingebaut. Die Zeitrechnung auf der Erde ist in 24 Zeitzonen eingeteilt. Ha – was für ein Zufalll: Erdumdrehung = 24 Stunden. Zeitzonen = 24. Wenn man reist, weit reist, überschreitet man Zeitzonen. Wenn man gegen Osten reist, überschreitet man schneller Zeitzonen als die Zeit zuhause vergeht (die Zeit, wo man ist, also im Flieger, vergeht trotzdem unerträglich langsam). Wenn man also um 12 Uhr startet und 12 Stunden fliegt, nur mal theoretisch, ist dort, wo man ankommt, nicht 24 Uhr, sondern 12 Uhr des nächsten Tages. Unvertieft betrachtet, hat man so 12 Stunden seines Lebens einfach überhüpft. Würde man da bleiben, wo man angekommen ist, würde das das ganze Leben so bleiben. Stürbe man dann irgendwann, hat man 12 Stunden seines Lebens nicht wirklich gelebt. Oder anders betrachtet: Man ist einen halben Tag älter geworden als man es eigentlich verdient hätte, aber hätte an diesem halben Tag nichts erlebt.

Man könnte jetzt, würde man sein Leben verlängern wollen, einfach ein paar Mal um die Welt fliegen (in die richtige Richtung!). Das ist vielleicht teurer als eine Frischzellenkur oder nicht rauchen, man wäre aber der (die) Erste und käme in der Zeitung. Mit der Zeit wäre man prominent und könnte sich die Flüge bezahlen lassen, und erst noch in der VIP-Klasse fliegen (und somit noch etwas früher am neuen Ort wäre, weil man zuvorderst sässe).

Das ist natürlich alles Blödsinn. Wahr ist, dass man ( (wär hättz ärfunde?), den Datumsprung eingebaut hat. Mit der Arroganz der alten Welt hat man die Stunde Null bei Greenwich, was in Grossbritannien ist, eingebaut und den Datumsprung gleich gegenüber im Pazifik. Das ist insofern recht einfach gelöst, dass im Pazifik über weite Strecken niemand wohnt und deshalb nicht ständig das Datum an der Uhr vor- oder zurückstellen muss. Was ich dank dieser genialen Einrichtung nun erlebt habe ist folgendes: Ich bin in Sydney am Freitag dem 24. 2. (vorgestern) um 17h45 abgeflogen (oder 5:45pm) und am Freitag dem 24.2. (gestern) um 06h25 (oder 6:25am) in Honolulu angekommen. Gschpüürsch dä Pögg? Abends abgeflogen und morgens am selben Tag angekommen!!! 9 Stunden 40 Minuten im Flieger hingedöst, «Deepwater Horizon» gekuckt und drei Gütterli grauslichen Cabernet getrunken und dabei einen Tag im Leben gewonnen!!! Wow!!!

Nur, vorher war ich der Zeit, also unserer (Eurer) MEZ (Mitteleuropäische Zeit) 10 Stunden voraus, jetzt bin ich Euch 11 Stunden hintendrein. Ich bin also in 9 Stunden 40 Minten Flug nicht älter, sondern einen halben Tag jünger geworden und habe dabei noch irgendwie 3 Stunden verloren (hätte lieber 3 kg verloren :). Daraus folgert, dass ich, will ich den Rückstand einholen, weiterfliegen muss (zurück in die Zukunft). Und zwar nach Osten (Osten ist überall auf der Welt im Osten, wenigstens etwas, was konstant ist), weil man da, siehe oben, die Zeit überholen kann. Wüsste nicht was passiert, wenn ich gegen Westen fliegen würde. Vielleicht würds mich in die Pubertät zurückwerfen und ich wär› wieder Lausbub.

Scherz beiseite. Bin auf O’ahu, 1255 Koko Head Ave, Honoloulu, 21.283847, -157.797545, auf dem Weg zum Laundromat (Waschmaschine). Bleibe erst mal 4 Tage.

Der Beweis: links alte Zeit (MEZ), rechts neue Zeit (HAST – Hawaii Aleuten Standard Time)

Rockaroundtheworld – Sydney Pix

Sydney by Night

Seifebloottere

Sydney North – Blues Point Hotel

Elektronische Passkontrolle am Sydney Airport

(mir) unbekannte Vogelart im Café (der Chickenburger war grauenhaft)

Sydney Downtown vom Hyde Park aus gesehen

Informationsauftrag und 1 Arbeitsloser weniger

Hafenbrücke; links gehen und Oper sehen, rechts velofahren sonst nix

Reiseprospektsujet; nebelverhangen (am Nachmittag wrurde es 33° hot)

 

Rockaroundtheworld – Blues Point, nix Blues

Sydney North ist der optimalste Standort, wenn man zum ersten Mal in Sydney ist und das ganze mal grob einschätzen will. Die Dimension einer Stadt sieht man ja nicht von innen, man muss von aussen herangehen, oder dann von oben (siehe gestrigen Post aus Bangkok). Per Zufall hats mich nach Sydney North verschlagen, und das war gut so. Auch wenns hier keinen Blues gibt.

Sydney, 23.2., 22h00 (10h00 MEZ). Blue Street, Blues Point Road, Blues Point Hotel (das nicht ganz exakt auf dem Blues Point steht, sondern 300 Meter nördlich), Blues Point Tower (ein hässliches Hochhaus) – alles hat hier mit Blues zu tun und lockt mich alten Bluesfan natürlich grad als Erstes aus dem gerade bezogenen Hotelzimmer. Im Blues Point Hotel gabs kein Zimmer mehr, also habe ich im «North Sydney Harbour View Hotel» eingecheckt. Das hat vier Sterne und in jedem Zimmer ein dazugehörendes Bad, was in diesem verbluesten Hotel nicht der Fall gewesen wäre. Dafür ist hier in diesem teuren (190 Fr. – ein Lastminuteschnäppchen) und oberoptimal über dem Hafen gebauten 200-Zimmer-Kasten das Wifi ein Desaster. Als ob sies selber wüssten, dass sie mit dieser lahmen Ente nicht wirklich begeistern können, hängt unter dem Schreibtisch ein Ethernet-Kabel raus. Passt aber nicht (sophistiziertere Modelle der sophistizierten Marke Apple haben weder Ethernet- noch sonstige überflüssigen Anschlüsse, Festplatten, Laufwerke und solchen Kram), also muss ich schnell rüber ins Elektronikgeschäft, Thunderbolt-Übergang beschaffen (hiess zwar nicht Fust, aber funktionierte trotzdem).

Zurück zum Blues Point. Ich war eben unten, es hat nur eine Beiz und die ist, also war, mir etwas zu weiss gedeckt. Also bin ich die Blues Point Road raufgegangen, und siehe da, in unmittelbarer Nähe des Plues Point Hotel gibts eine ganze Handvoll sympatischer Beizen mit reinlichen Tischen und komfortablen Stühlen auf dem Trottoir. Aus der Bar des Hotels kam Gegröle, das nahm ich mir nach dem Essen vor. Bitzli mitgrölen machts stets Spass – Bierfreunde der Welt vereinigt Euch! Nach Durchsicht einiger Speisekarten bin ich in einer arabisch angehauchten Beiz hängengeblieben (Moorish Blue/maurisch blau o.s.ä). Arabisch in Sydney, ist der Tüpp jetzt völlig durchgeknallt? Ich meine nicht, denn gibt es die tüppisch australische Küche, mal abgesehen von Kanguruhburgern? Eben, also dann eben mal arabisch, ist ja auch schon eine Weile her, und kommt bei mir eh noch vor Pizza. Aber nach Fisch. Nur Fisch musstu suchen hier z’Sydney. Lachs gabs, aber Lachs gibts in der Südsee meiner Meinung nach nicht. Aber Schafe gibts, also gabs in Zimt knusprig gebratene Lammkoteletts an eingelegten Babyfeigen, pürierten Karotten und Mandelschnäfel.

Nun aber zum Blues. Blues habe ich keinen gehört oder gesehen (allerdings ist die Nacht noch jung und es kann noch viel geschehen). Der Name des Quartiers, des Punkts und des Hotels kommt nicht vom Blues, sondern vom allersten Sträfling, der aus England nach Australien deportiert wurde. Der schwarze Mann hies Billy Blue und sass ein, weil er einen Sack Zucker geklaut hatte. Nicht in seiner Heimat, sondern in den USA (die dmals noch nicht so hiess), wo er in der britischen Armee im Unabhängigkeitskrieg mitwirkte. Der Zuckerdieb also kam um die Welt und bis nach Sydney, wo er nach seiner Entlassung 1803 als Hafenarbeiter und Austernhändler sein neues freies Leben begann. Bald kaufte er sich ein Schiff, dann noch eins und bald waren es ein Dutzend, mit denen er einen Fährbetrieb im weitläufigen Hafen von Sydney aufzog.

Billy Blue wurde reich und weil damals Aufbruchstimmung herrschte und der Boden scheinbar niemandem gehörte, schenkte ihm der britische Governor für seine Dienste in der neuen Kolonie statt eines billigen Ordens gut 30 Hektaren Land, worauf sich Billy mit seiner Frau Elizabeth Williams, die ebenfalls eine Sträflingin war, auf seinem nun eigenen Grund und Boden niederliess und 1834 zufrieden verstarb. Zufrieden durften auch seine Erben gewesen sein. Der Blues Point ist heute ein teures Viertel, wo die Gutbetuchtesten ganz zuvorderst am Wasser wohnen – mit grandioser Sicht auf die Hauptstadt, die Hafenbrücke und die Oper. Und natürlich auf das Neujahrsfeuerwerk, das alle Jahre von der Brücke in den Himmel geknallt und in unserem TV jeweils schon am Silvesternachmittag als das erste Feuerwerk des neuen Jahres abgefeiert wird.

Achja, Grölen wollte ich ja noch. Hab› ich voll vergessen.

Und dann fuhr halt grad diese Fähre vor meine Linse 🙁

 

Rockaroundtheworld – Kofferstress in Kuala Lumpur

Wenns einem gar zu langweilig wird auf einer Weltumfliegung, sollte man sich etwas Abwechslung verschaffen. Man könnte zum Beispiel bei einem Flug mit Zwischenstop einen Koffern nur bis zum Zwischenstop einchecken, obwohl man ihn eigentlich durchchecken könnte. Wenn der Layover nur zwei Stunden dauert, wirds richtig spannend!

Kuala Lumpur, 22h30 (15h30 MEZ) Man, also ich, mache das in Kuala Lumpur. Der Flughafen ist geeignet, weil man vom Gate, wo man ankommt, zur Gepäckausgabe ziemlich viel gehen muss. Gefühlte 2 Kilometer. Und zurück zum Abfluggate natürlich auch wieder soviel. Ganz interessant wird das, wenn der eigene Koffer als letzter vom Gepäckband kommt (was eigentlich immer so ist). Und wenn man dann zuerst noch ins falsche Terminal rennt, wirds oberspannend. Weil man dann nämlich zwei Mal durch die Handgepäckkontrolle muss. Was ja bekanntlich auch so seine Zeit braucht. Und man geht natürlich auch zwei Mal durch die Passkontrolle, wird zwei Mal fotografiert und gibt seine Fingerprints ebenso zwei Mal. Und der Mann hinter der Kamera merkt nichts. Auch komisch.

Natürlich macht man das nicht einfach so aus Lust am Nervenkitzel oder weil man am Flughafenbahnhof jemanden grüssen, küssen oder einfach nur sehen muss. Auch ich mache solchen Blödsinn nicht. Aber es kann durchaus mal ungewollt passieren, und zwar wie folgt: Man, also ich, nehme mein Köfferli als Handgepäck mit ins Flugzeug. Es wird eng, weil Flieger voll, das Köfferli wird einem freundlich aus den Händen genommen, mit den freundlichen Worten, man gäbe es ins Cargo Abteil. Dafür erhalte ich einen Tag (Kleber) auf der Bordkarte. Soweit so gut. Ich erwarte dann mein Köfferli z’Kuala Lumpur am Gate zurück (was enad üblich ist in Europa). Aber nei, das Köfferli wandert in die Gepäckausgabe. Also reingerannt in den Flughafen. An den Transitschalter. Von da kommt keine Hilfe. Rübergerannt über die gefühlt 500 Meter lange Überführung zur Ankunftshalle. Dann duch die Passkontrolle. Dann ans Gepäckband. Warten, gefühlt eine halbe Stunde (real 10 Minuten).

Dann rauf zur Departure Hall. Durch die Passkontrolle. Durch die erste Kofferkontrolle (es sitzt niemand am Bildschirm, Koffer rollt einfach durch). Dann zurück über die gefühlt rund 500 Meter lange Überführung zum internationalen Terminal. Eine Bar mit Alkohol lockt. Ein viel zu kaltes Bier runtergeschletzt. Das Kreditkartenmaschineli braucht lange. Weiter. Duty free-Läden, Burger-Bars, Herumhängelounges. Dann falsch abgebogen. Handgepäckkontrolle. Die Schere aus dem Nähset ist weg (flog jetzt schon gefühlte 100 Flüge mit). Alle Gates mit «P» angeschrieben. Umkehren, muss ins «Q». Nochmals Gepäckkontrolle. Zum Glück nur wenig Passagiere unterwegs. Angekommen am Gate Q10. Alles ok. Boarding für Sydney läuft.

Kuala Lumpur: Kaltes Bier schäumt nicht, auch wenn es «Tiger» heisst

Apropos: Dieser Flug ist, in Bezug auf die Distanz, der günstigste von allen: 170 Fr from Bangkok to Sydney. Wahnsinn. Dafür gibt es ausser den Flug grad gar nichts. Kein Wasser, keine Decke, kein Kissen. Für 59 Ringgit (15 Fr.) gibt es ein Huawey-Tablet in die Hand gedrückt. Drauf ist Mist und zehn Filme. Neun davon sind ebenfalls Mist und einer heisst «The Accountant». Der ist ziemlich soannend, obwohl ich nur etwa die Hälfte verstehe, weil der Hauptdarsteller (Ben Affleck) einen Autisten spielt und die ganze Zeit nur knappe Sätze spricht und die noch ausgesprochen leise. Dafür bringt er so ziemlcih alles, was im über den Weg läuft, um und am Schluss sind alle mehr oder weniger glücklich.

Der Film dauert zwei Stunden, der Flug achteinahlb und die Nacht etwa vier. Wir fliegen der Zeit entgegen. Als ich in Sydney-North ankomme, ist es 27° heiss und 12 Uhr (02h00 MEZ). Ich schreibe dies und bestelle in der Pizzeria eines eingewanderten Italieners aus Milano einen Octopus Salad und zwei James Boag’s Lager. Später mehr.

Rockaroundtheworld – Freiluftfeeling

Auf dem höchsten Gebäude von Bangkok sieht dieses Bangkok ja irgendwie aus wie jede andere grössere Stadt. Vor mir liegt ein wubbernder Moloch der an seinen Verkehrsproblemen schier erstickt. Und doch lebt er – lebt man hier. Und gar manche oder mancher ist wohl noch nie aus dieser Stadt gekommen.

15 Millionen liegen unter mir: Bangkok von seinem höchsten Gebäude aus gesehen

15 Millionen Menschen leben in der Metropolitanregion Bangkok. Ein paar von ihnen müssen jeden Tag ins Zentrum rein oder daraus heraus, wie man sieht. Auf dieser verschlungenen Kreuzung sieht man zwei Hauptverkehrsschlagadern der Stadt. Die Achse links führt nach Norden und u.a. zum Flughafen Don Mueang (in dessen Departure Hall ich jetzt sitze und gerade gebratene Ente mit Reis verspiesen habe – es ist 14h30/ bei Euch 08h30). Die Achse nach rechts führt zum anderen Flughafen namens Suvarnabhumi (auf dem ich gestern Morgen angekommen bin). Der Suvarnabhumi Airport (BKK) ist erst gute 10 Jahre alt und ist Bangkoks eigentlicher internationaler Flughafen und sein Tor zur Welt. Der Don Mueang (DMK) ist nur noch für die nationalen Verbindungen und ein paar in die nähere asiatische Welt bestimmt.

Ganz rechts auf dem Bild sieht man den Sky Train, der zum Flughafen BKK führt und auf Stelzen gebaut ist. Noch rechtser sieht man das Hotel Ramada (in dem ich nächtigte), angelehnt, aber nicht zusammengebaut an das Hotel Eastin. Wenn man jetzt also knausrig ist und in diesem Hotel absteigt, erhält man eine sogenannte «Superior Suite» und sieht die Rückwand des Eastin vor sich. Sonst sieht man nichts. Aber wie gesagt, die beiden Hotels sind nicht zusammengebaut (weiss der Kucker was die Bauherren sich da gedacht haben), so dass man immerhin etwas hell hat in dieser Suite. Aber eben, es hat nicht allzu viel gekostet (69 Fr. imfall) und bietet sonst enad alles was man braucht (ausser deutsche TV-Sender, haha, hat eine Deutsche auf tripadvisor reklamiert). Wenn man etwas sehen will von der Stadt (das Zimmer liegt immerhin im 24 Stock, was nicht unausschlaggebend war bei der Buchung), muss man zum anderen Ende des Korridors gehen. Da kann man dann rausgucken und Föteli machen, die alle blau werden weil das Glas polarisiert ist.

Wenn man aber wirklich etwas von der Stadt sehen will (und ich wollte), geht man, d.h. fährt man mit dem Lift auf das 84. Stockwerk des Baijoke Tower 2, wo es eine sog. «Revolver Terrace» hat. Da wird man nicht erschossen, sondern nur gedreht (à la Hoher Kasten oder Schilthorn), so dass man Bangkok als Panorama sieht. Und Föteli machen kann. Die Fahrt auf das höchste Gebäude der Stadt (und das zweithöchste des Landes) führt auf 300 Meter über Meer (das Meer sieht man nicht wegen des Smogs) und kostet 350 Baht, was ziemlich genau 10 Franken und sehr viel für hiesige Verhältnisse sind. Dafür gibt es aber noch einen Gutschein für ein Früchtebuffet im 18. Stockwerk. Hier gilt «all you can eat». Also hau rein dat Zeuch. Eine gute Option um 12 Uhr wenn man noch kein Frühstück gehabt hat. Und ca. 20’000 Chinesen sind auch noch da und hauen rein und sonst noch ein paar Touristen inkl. junge Russen.

Und dann schnappt man, also ich, sich ein Tuk Tuk und lässt sich zum Flughafen (DMK) bringen. Ginge auch mit Taxi, ist aber doppelt so teuer und man hat kein Freiluftfeeling. Die Luft ist zwar nicht rein hier, aber warm, gefühlte 35 Grad. Real 33°C.

 

Rockaroundtheworld – one night in Bangkok

Nicht gerade wenig Leute fliegen von Kiew nach Bangkok. Der alte Airbus ist voll bis auf den letzten Platz. Und dann nehmen sie auch noch ihre Säuglinge mit, die jungverheirateten Ukrainer. Was macht man mit Kleinkindern in Bangkok?

Diese Frage muss ich mir nicht mehr stellen. Dennoch betrifft es mich jetzt grad, seit Stunden schon, und ich möchte in die Kabine schreien: Warum lasst ihr eure Kindern nicht einfach zu Hause zackrament? Ein Zumutung ist das. Zahlen nichts, die Kids, können als Erste rein und belegen die Hälfte aller Gepäckabteile mit ihrem Spielzeug, Milchpulvertaschen und Nuschelis. Und dann schreien sie. The whole fögging night long. Kindern unter acht Jahren sollte das Fliegen verboten werden. Wegen Ruhestörung. Wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.

Doch jede Nacht hat ein Ende, und wenn man gegen Osten fliegt, sogar noch früher. Leider verkürzen sich Flüge nicht. Man begegnet dem Phänomen, dass man, wenn man endlich einschläft (Zolpidem und vier Gütterli Tempranillo sei Dank), nach kurzer Zeit schon wieder wach wird, weil die Mannschaft mit Kaffeekannen hantiert und/oder einem mit dem Trolley über die Zehen fährt. Ich habe geschätzt etwa drei Stunden geschlafen, vorher alle Zeitungen der letzten Tage durchgeackert, diverse Sudokus erledigt und nachher mich mit dem deutschen Pärchen neben mir unterhalten. Allerdinsg gab dieses dann beizeiten nichts mehr von sich, weil es sich gegenseitig umschlung und in den Schlaf döste. Es gab, übrigens, völlig unerwartet, einen Znacht und auch einen Zmorgen, und nicht so alibimässig wie bei der Swiss, sondern so richtig wie einst und erst noch kostenlos (nur der Rotwein kostete/4€). Dafür gabs kein Unterhaltungsprogramm. So richtig wie einst.

ชื่อผู้ใช้ และรหัสผ่าน สำหรับใช้บริการ AOT Free WiFi by TRUE ของคุณคือ
ชื่อผู้ใช้ : aotfrccvfxvnr
รหัสผ่าน : 77nNxUv4

Das sind die Zugangsdaten für das Wifi auf dem Bangkoker Hauptflughafen Suvarnabhumi (BKK). Es funktioniert sogar und ich checke ab, wie ich in die Stadt kommen kann. Es sieht ganz gut aus, die Metro fährt praktisch an meinem Hotel vorbei und hält dann 300 Meter weiter. Wunderbar, klappt doch alles. Ich bin aber ein paar Stunden zu früh und das Zimmer ist noch nicht ready. Zwanzig Minuten gehen schon mal beim Einchecken weg, weil die Eincheckerin ziemlich komplizert tut. Weitere sechzig Minuten vergehen beim vorgezogenen Mittagessen in der Beiz vis à vis und noch ein Minuten erschlage ich mit einem kleinen Bummel durchs Quartier. Ajo, und den Blog habe ich auch noch geschrieben in dieser Beiz.

Also, hier ist es 20h30 (Degerscher Time: 14h30) und jetzt gibtz erst mal one night in Bangkok (Murray Head, aus dem Musical «Chess» von Björn Ulvaeus und Benny Andersson (den BB von ABBA) sowie Tim Rice). (Reis gabs dann auch. Mit crispy pork und scharf mit alles :))

One Vormittag in Bangkok – da bin ich grad richtig gekommen!

Rockaroundtheworld – First we take Kiew

Mit einer Rechtskurve stürzt sich die Embraer auf Kiew. Sieht ziemlich kalt aus da draussen. Im Westen geht gerade die Sonne unter und wir vielleicht auch. Ein letztes Foto noch.

Anflug auf Kiew

Monn e – Null Grad! Sagte doch garde noch der Pilot. Ich hörte nicht hin aber jetzt wird mir klar: Ich bin völlig underdressed. Auf dem Vorfeld nimmt der Jet die falsche Richung, es sieht nicht danach aus, als werde er am Terminal andocken. «Scheint kalt zu sein draussen», sage ich zu meiner Sitznachbarin. «Etwa 2 Grad plus», erwidert sie. Ich hätte schon erwartet, dass an einem internationalen Flughafen wie diesem beim Terminal angedockt wird. Dass man, also ich, im Trockenen und Warmen ins Gebäude gehen kann. Wozu sollte ich Winterkleider einpacken, wenn meine Reise Richtung Sommer und Südsee geht? Doch der Flieger wird auf dem Vrfeld parkiert. Man steigt in den Bus und natürlich steht der mit offenen Türen noch eine ganze Weile da und ich im Sommerdress. Monn e.

Doch dann sind wir drin und durch durch die Kontrollen (die nehmens genau, nicht so genau wie in Zürich, aber in Zürich nehmen sies obergenau). Von nun an führe ich zwei Zeiten. Die Loaklzeit und die Degersheimer Zeit. Im Moment sind es erst eine Stunde Unterschied. Später werdens mehr und am Samstag dann ein ganzer Tag. Ein ganzer Tag und doch keiner. Die Zeit läuft weiter und ich ihr entgegegen. Irgendwann werde ich sie einholen und dann haben wir ein Problem. Natürlich haben wir kein Problem denn es gibt ja die Datumsgrenze. Einen Umstand, denn ich mir schon vor ein paar Tagen durch den Kopf habe gehen lassen um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen: Habe ich nicht einen Tag übersprungen wenn ich zurückkomme? Ich bin ja der Zeit z’Degersche immer mehr voraus? Jetzt ein Stunde, am Samstag ein tag, und wenn ich dann hintenrum fliege und wieder zurück bin? Zwei Tage?

Das Problem haben irgendwelche Leute (Papst Gregor? Die NASA? Albert Einsteine?) mit dem Datumssprung. Eigentlich ein Datumsrücksprung. Er erfolgt auf der anderen Seite des Globus beim 180. Längengrad. Man nennt den Grad auch Datumsgrenze. Die Datumsgrenze braucht es, weil man, also die ganze Welt, sonst immer sich selber überholen wollen würde. Wenn man gegen die Urhzeit fliegt, ist man irgendwann mal dem Kalender einen Tag voraus, das ist das Problem. Darum wird zwischen Australien und Amerika ein Datumsrücksprung eingebaut. Wenn man da bei Mitternacht drüberfliegt, ist man nach Mitternacht wieder im gestern. Also im heute statt im morgen. Oder zweimal im heute. Wenn man an seinem Geburtstag über die Datumsgrenze fliegt (oder fährt oder schwimmt), kann man zwei Mal feiern. Tenk muss man von West nach Ost schwimmen nicht umgekehrt.

Und gestern, im Bett, kurz vor Mitternacht, wird mir plötzlich klar: Da stimmt was nicht in meiner Planung. Ich also raus aus dem bett und schau nach in den Flugtickets und tatsächlich: Ich fliege in Sydney am 24.2. abends ab und lande in Honolulu morgens am 24.2. Bin also ein Tag früher in Honolulu. Jetzt habe ich dermassen viel um diesen Datums-Jump herumgehirnt und ihn dann doch übersehen. Und jetzt habe ich kein Hotel. Bin ausserdem nun vier Tage auf Hawaii und nicht drei, und darum dauert die Weltumrundung jetzt noch einen Tag länger als gedacht. Was wiederum bedeutet, dass man den Trip enad in elf Tagen machen könnte (wenn man die drei Ruhetage in Honolulu weglassen würde, gings also auch in acht Tagen). Aber ich will ja keinen Rekord aufstellen. ich muss jetzt nur noch ein Hotel buchen und mich freuen auf den Zusatztag an der Waikiki-Beach!

Ups – PS271 wird ausgerufen. Muss einsteigen- ab nach Bangkok!

 

Rockaroundtheworld – Koffer packen (grip the bag)

Und dann staunt man, mit wie wenig man, also ich, auf Reisen auskommen kann. Das leichte Gepäck für die Weltumrundung:

Üblicherweise packe ich recht knapp vor dem Abflug. Denn üblicherweise kommt immer in etwa das selbe in den Koffer: Kleider, Kulturbeutel, Ladegräte. Aber diesmal, wo mir die Asia Air mein Handgepäck auf 7 Kilo beschränkt (sonst kostetz extra), muss ich mir schon ein paar Gedanken machen. Bei den Unterhosen/T-Shirt/Socken ist die Hälfte schon mal wieder rausgeflogen, stattdessen kommt ein Express-Waschmittel mit. Doch halt, die Tube hat 250 ml, geht nicht (auch wenn sie schon halb leer ist, die in ZRH sind da gnadenlos), also wieder raus. In Honolulu (bis dahin müssen drei Unterhosen reichen) wird schon irgendwie Waschmittel aufzutreiben sein.

Bei den Steckdosenadaptern muss ich das Internet bemühen. Ja doch, andere Steckdosen in Bangkok, Sydney und Ponta Delgada, aber gleiche Spannung. Andere Spannung in Honolulu (110VAC). Aber der Trafo kommt trotzdem nicht mit denn da hilft mir die Firma mit dem Apfel. Das Netzteil für das MacBook funnzt auch bei 110 Volt. Dann kommt noch weiteres Kleinmaterial mit wie Schlaftabletten, Sandalen (für die Waikiki Beach), etwas gegen Insektenstiche, etwas gegen Durchpfiff (Diarrhoe), etwas gegen trockene Augenschleimhäute (HyloGel, absolut geil das Zeug imfall), Ersatzbrille, Notizblock, Getreideriegel, iPad, Impfschein, Ohrstöpsel, Ohrhörer, ein dickes, aber nicht allzu anspruchsvolles  Buch, das in die Seitentasche der Cargohose kommt, somit nicht das Handgepäck übergewichtig werden lässt (und wenn gelesen, liegengelassen werden kann), noch nicht gelesene Zeitungen der letzten Tage, die übrigbleibenden der gestern zuviel gekauften Bananan.

Und dann noch die beiden roten Pässe. Wozu zwei Pässe? Weil der gewiefte Reisende mit 2 Pässen reist, tenk. Ein fast nagelneuer biometrischer, auf der Rückseite mit den Resten von Gepäck-Tags verklebter, ein älterer unbiometrischer, dafür mit USA-Visum drin. Das Visum ist noch gültig und erleichtert die Einreise in die USA ungemein, weil es kein ETA braucht und kein Fingerprintprozedere bei der Passkontrolle (auf Hawaii) nötig ist. Der Pass ist aber wertlos, weil gelocht, nur die Seite mit dem Visum ist noch heil. Funktioniert imfall, getestet am 23.12.2014 im Brooklyn Cruise Port (New York). Was nicht mitkommt: Rasierzeug. Winterkleider, Pyjama. Schlafe nackt, imfall.

Ja und tenk das Compüterli kommt auch mit und das Händy und die rote Kamera (wasserdicht). Sonst gäb’s ja keine Blogposts mehr!

 

Rockaroundtheworld – Detailplanung

Dieses verrückte Projekt «rockaroundtheworld» beschäftigt mich nun doch mehr als ichs mir gedacht habe. Detailplanung ist angesagt und ich komme nicht mehr umhin, eine «to do list» anzulegen.

Etwas was ich normalerweise gerade noch so knapp in meinem alten Hirn behalten kann, muss bei diesem Projekt in eine Tabelle: Flugdaten, Layover-Zeiten, Hotelnamen, Visaerfordernisse und so Zeugs. Wenn man zum Beispiel, unter normalen Umständen, einen Hin- und Rückflug bucht, dann ist der mit dem Abschluss der Buchung ja auch schon bezahlt. Ein to do weniger. Einen Tag vor dem Abflug muss man noch ein to do erledigen, das Einchecken. Nun kann man den Flug vergessen und muss enad nur noch rechtzeitig zum Flughafen fahren. Dasselbe mit dem Buchen des Hotels: Suchen, entscheiden, Mastercardnummer eintöggelen, vergessen.

Jetzt ist das aber bei 10 Flügen etwas aufwendiger. Bei welcher Airline kann ich ab wann einchecken? Wie sind die Handgepäckbestimmungen, 7 Kilo, 23 Kilo, frei oder gar gegen Aufpreis? Alles muss auf die Liste. Dann die Abteilung Essen. Grundsätzlich gibt es bei diesen Billigflügen nichts gratis zu essen. Im Voraus buchen kommt günstiger. Brauch› ich auch auf den kurzen Flügen was zu essen ? Und auf den langen, wo man um 23 Uhr einsteigt und dann erst mal das Essen gereicht wird, brauch› ich das? Um Mitternacht ess› ich nichts mehr. Doch wenn dort Mitternacht ist, wärs in meinem Normalleben vielleicht grad Mittag und mein Magen wär› parat. Wann bin ich wo um welche Zeit real und normal? Muss das wirklich auch auf die Liste? Ich gebs auf. Ich ess› einfach was es gibt, wenn es etwas gibt, zahl› ich cash, und wenn es nichts gibt, ess› ich halt nichts. Und für den Notfall nehm› ich ein paar Bio-Getreideriegel mit.

To do Liste, kryptisch, aber alles drauf!

Andererseits, alle Langstreckenflüge auf diesem Trip sind nachts. Also: essen vergessen. Man muss ja nicht essen, nur weil mans kann. Dasselbe Problem stellt sich bei den Zusatzleistungen wie zum Beispiel dem Unterhaltungsprogramm. Auf welchen Flügen kostet es zusätzlich? Wo ist alles dabei? Vorausbuchen? Nachzahlen? Dann der Visabereich: Australien, Kanada und die USA wollen ein ETA, Electronic Travel Autorisation. Muss mindestens 3 Tage im Voraus beantragt werden, online, und kostet jedes Mal 40 bis 50$. Beantragen, warten, Mails checken, ausdrucken. Häkchen auf die Liste. Dann die Hotels: Mit Namen und Buchungsnummer auf die Liste. Bestätigungen ausdrucken wenn nicht elektronisch aufs Handy möglich. Fast vergessen: Die Flugtickets muss ich ja auch noch ausdrucken. Falls elektronisch was schiefläuft, hat mans im Sack.

Und jetzt, drei Tage vor Take off, gehts ans Einchecken. Die Airlines machen mich mit Mails darauf aufmerksam. Aber eben nicht alle Airlines. Also auch darüber muss ich Buch führen. Bei einer Airline kann man 40 Stunden vorher einchecken, bei der anderen innert 24 Stunden, bei wieder anderen gar nicht. Bei der Asia Air kann man sogar Nebensitze reservieren. Wenn der Flieger nicht voll ist, erhält man damit ein Liegeteil aus drei Sitzen. Kostet natürlich extra. Bei der Ukraine Air muss man am Checkin vorsprechen, die wollen das Handgepäck wiegen. Dafür kann man bei denen unter 12 Lunches und 6 Frühstücksversionen auswählen. Ich wähle nicht und lass› es jetzt einfach draufankommen. Wird schon noch was übrigbleiben für einen durchgeknallten Dauerflugreisenden.

Und jetzt geh› ich zum Coop rüber, Getreideriegel poschten.