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Rockaroundtheworld – Pyjamabomber

Ein Flug in der Nacht ist im Jargon ein «red-eye flight» oder ein «Pyjama-Bomber». Vielleicht ist das Fliegen in der Nacht für das Personal eher mühsam, für Passagiere sicher nicht. Denn was tut man schon auf langen Flügen? Schlafen! Das ist als ganz praktisch und wenn man ankommt, kann man sich sogleich in die Ferien stürzen (oder was auch immer der Grund für den Flug war). Es sei denn man leidet unter Insomnie.

Einen Pyjama zieht sich niemand an auf einem Nachtflug. Ich habe jedenfalls noch nie jemanden erlebt und möchte es auch nicht, es reicht, wenn die Leute Trainingsanzüge tragen (die sie schon den ganzen Tag, eher die ganze Woche, getragen haben). Die Definition nach Wiki für einen Nachtflug:

Ein Nachtflug (im Luftfahrtjargon auch scherzhaft als red-eye flight oder Pyjama-Bomber bezeichnet) ist ein während der Nachtzeit durchgeführter Flug. Die Nacht ist nach EASA-OPS (ehemals JAR-OPS) definiert als der Zeitraum zwischen dem Ende der bürgerlichen Abenddämmerung und dem Beginn der bürgerlichen Morgendämmerung (also dem Zeitraum der bürgerlichen Nacht) oder einem anderen, von der zuständigen Luftfahrtbehörde vorgeschriebenen Zeitraum zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.[1] Die bürgerliche Dämmerung endet am Abend und beginnt am Morgen, wenn sich die Mitte der Sonnenscheibe 6° unter dem Horizont befindet.[2]

Auf meinem Trip habe ich 5 Nachtflüge. Der längste dauerte 9 Stunden 40 Minuten (Sydney – Honolulu), der kürzeste wird 5 Std. 35 Min. dauern (Toronto – Ponta Delgada). Geschlafen habe ich und werde ich auf keinem länger als 2 Stunden am Stück. Trotz Zolpidem. Entweder man hockt mich zuhinterst, wo die Triebwerksgeräusche am lautesten sind, oder neben einer Toilette, deren auch modernste Schwenktüren klappern wenn sie zufallen, oder man hockt mich in der Nähe eines schreienden Kindes, bzw. das schreiende Kinde in die Nähe von mir (Detail am Rande: Bei Air Asia sieht man auf dem Sitzplan, wo die Kleinkinder platziert sind. Leider hat man als Billigflieger keine grossen Auswahlmöglichkeiten bei der Sitzplatzwahl). Kommt dazu, dass ich, je nach Sitzzuteilung, in nur einer Position sitzen kann und so schlafen sollte. Oder ich bin endlich eingeschlafen, dann wecken sie einem, weil sie es für nötig halten, das Frühstück zu servieren – 2 Stunden vor der Landung (das hat auch mit der Zeitverschiebung zu tun, siehe Time Shift)!

Das Fliegen ist so oder so mühsam. Wenn man schlafen darf, also tagsüber, ist es erträglich. Wenn man schlafen sollte, also nachts, ist es eine Folter. Niemand lässt sich freiwillig foltern, und doch fliegen alle. Früher wurde man wenigstens seitens des Personals mit erhöhter Aufmerksamkeit bedacht und die Drinks waren gratis. Nichts von dem ist heute. Jedes Gütterli Rotwein kostet, dabei ist Rotwein und Zolpidem die wirksamste Schlafmittelmischung. Ich mach› das jeweils so: Ich versuche möglichst lange wach zu bleiben (mit Lesen, doofe Filme schauen, Rotwein trinken), dann geh› ich nochmals so richtig schiffen, pardon, Wasser lösen und werf› dann ein Pilleli ein. Das wirkt innert 15 Minuten, wenn nicht grad ein Kind schreit. Weil das meistens sehr spät ist, bzw. früh, dauert es dann nicht lange, bis das Licht angeht und die Girls mit dem Frühstücksgeschirr scheppern. Aus die Nacht, willkommen Agrypnie. Nun werden alle wach, reiben sich ihre roten Augen und erheben sich zwecks Morgenbrunz. Darum heissen diese Flüge red-eye flights. Morgen abend bin ich wieder auf so einem: HNL to YYZ via EWR (Honolulu – Toronto via Newark (New York Liberty Airport)).

Red-eye flight – noch schauen sie Filme. Am Morgen dann mit roten Augen in die Welt.

 

Rockaroundtheworld – O’Ahu

Honolulu ist die Hauptstadt von Hawai’i. Aber Honolulu ist nicht Hawai’i, und Hawai’i ist nicht allein. Hawai’i ist wo Barak geboren wurde, und jetzt ist Hawai’i Donaldland (nicht Disneyland – oder doch?). Der neueste Blogpost kommt darum aus Honolulu, Hauptstadt des jüngsten Bundesstaates der USA.

Donald was here

Dachte eigentlich, ich könnte das Problem Trump umgehen. Will ich auch, aber weil er mir unlängst im Zug begegnet ist (auf den hawaiianischen Inseln gibt es keine Züge, die Begegnung war noch in Sydney) und weil er eben jetzt der Neue ist, mach› ich nun doch ein paar Sätze zu ihm.
Nun leider hat mich dieser Trump nicht erkannt und darum auch nicht gegrüsst. Dacht› ich mir, lässt› ihn halt in Ruh› seine Zeitung lesen (dabei sagt er doch, er liest keine??) und seine Iwana weiterlismen.
Nunist aber genug Trump. Wollte Euch nur das Bild nicht vorenthalten.

Honolulu liegt auf O’Ahu, der drittgrössten Insel der Inselkette im Pazifik, die man allgemein als Hawai’i bezeichnet (oder Hawaii). Hawai’i deshalb, weil es selbst auch eine Insel ist, und zwar die grösste. Aber irgendwie hat es halt Honolulu zur Hauptstadt geschafft und das hat auch mit den Amerikanern und ihrer Militärbasis Pearl Harbour zu tun, die in Honolulu liegt. Ja Pearl Harbour gibt es wieder, wurde wieder auf- und noch ausgebaut nach jenem denkwürdigen Angriff der Japaner am 7. Dezember des jahres 1941. Es war der Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg. In der Folge schickten die USA eine halbe Million Soldaten nach Pearl Harbour, was fast so viele Menschen waren wie Einheimische auf den Inseln wohnten.

Die Amerikaner sind heute noch da. Sie haben die Einwohner mehr oder weniger genötigt, sich zuerst unabhängig zu erklären und dann in die Vereinigten Staaten einzutreten. Das war 1959, im Jahr als in der Schweiz mindestens ein begnadeter Reiseautor zur Welt kam (das Eine hat mit dem Anderen aber wenig zu tun, nur insofern, als dass ich jetzt darüber schreibe aber die Anderen nicht über mich). Seither ist Hawaii 50 Bundesstaat der USA mit allen Rechten und Pflichten. Das heisst also, ich, der ebensoalte, aber Nichtamerikaner, bin jetzt in den US. Mit allen Rechten und Pflichten. Was mich aber jetzt im täglichen Alltag enad nicht gross beeinflusst. Das einzig Störende hier ist, dass alles ziemlich teuer ist. Ausser Benzin und Diesel (ca. 80 Rappen je der Liter), was mich aber wieder nicht betrifft, da ich ÖV benutze. Die Einheimsichen motiviert dieser Umstand logischerweise zu exzessivem Autobesitz und -gebrauch.

Heute leben etwa 1,2 Millionen Menschen auf den Hawai’ischen Inseln. Etwa 390’000 davon in Honolulu. Die grösste Bevölkerungsgruppe ist nicht die der Ureinwohnenden, auch nicht die der eingewanderten Nordamerikaner, sondern mit 42 Prozent die der Asiaten (Japaner, Philippinos und Chinesen). Und tatsächlich sind etwa je ein Viertel Amerikaner und Europäer, bzw. europäischer Herkunft. Knapp 2 Prozent sind Schwarze und nur 6.6 Prozent haben echte hawaiianische Gene. Zur Multikultigesellschaft kommen jährlich noch an die 6 Mio Touristen, die offenbar bereit sind, die horrenden Preise zu zahlen. Und exakt im Tourismusbereich sind die Preise am höchsten: 300 $ für ein Hotelzimmer (wobei es pauschal dann noch etwas günstiger kommen kann). Alle grossen und teuren Hotelketten sind da, und das nicht etwa kleinspurig, sonder echt grossgekotzt. Hoteltürme mit 30 Stockwerken und 300 Zimmern (à 300 $, chasch sälber rechne etz) machen die Skyline von Waikiki (Stadtteil von Honolulu).

Von Pearl Harbour aus kontrolliert nun Herr Trump den ganzen pazifischen Raum. Man mag ihn zwar auch hier nicht wirklich (61 Prozent wählten Hillary) und er wird wohl auch nie das Ehrenbürgerrecht erhalten. Das hat nur Barak. Ausserdem hier geboren ist auch Joseph Kekeku, der Erfinder der Hawai’i-Gitarre, oder Charles Lindhberg (kennt man) und Bette Midler (die mit «The Rose»), oder Robby Naish, Surfer und Nicole Scherzinger (Who the fögg is Nicole Scherzinger?). Gestorben (worden) ist hier James Cook, Seefahrer. Hasselhoff ist zwar kein Hiergeborener, aber er war auch hier, alle Baywatch-Staffeln wurden auf Waikiki-Beach gedreht (nicht Malibu imfall). Ja und auch Kollege Thomas Magnum hatte die Ehre und The King in «Girls! Girls! Girls!» sowie Montgomery Clift in «Verdammt in alle Ewigkeit» und der Typ mit den Glotzaugen in «Jurassic Park». Naheliegenderweise wurde auch «Pearl Harbour» hier gedreht ebenso wie «Nie wieder Sex mit der Ex» in dem Heidi Klum ca. 10 Sekunden zu sehen ist und «Wind on Water» mit Bo Derek (w.t.f.i.B.D.?).

Die hawai’ianische Inselgruppe ist aus erloschenenen Vulkanen entstanden und weil der Pazifik hier ziemlich tief ist, sind es die grössten Vulkane der Erde überhaupt. Der ehemalige Vulkan Mauna Kea ist dabei der höchste Berg der Welt, doch von ihm sieht man nur 4205 Meter weil 5400 Meter unter Wasser sind. Der Mauna Loa auf Hawai’i will ihm den Rang streitig machen und spukt darum immer noch Lava aus sich heraus, was ihn jeden Tag ein bitzli wachsen lässt.

Nach der Ankunft der ersten Menschen (Polynesier) irgendwann zwischen dem 2. und 6. Jahrhundert starben rund die Hälfte aller Vogelarten auf den Inseln aus. Nach der Ankunft von James Cook im Jahr 1778 und der europäischen Missionare 1820 starben vier Fünftel der 300’000 Polynesier aus.

Hawai’i hat einen Staatsfisch der Humuhumunukunukuapua’a heisst und ist der einzige Staat der USA, in dem Ananas und Bananen produziert werden.

Warum schön bauen wenns scheusslich auch geht – im Quartier Kaka’Ako (Nomen est Omen)

Rockaroundtheworld – Time Shift

Der Flug von Sydney nach Honolulu ist eine Reise ins gestern. Du fliegst am Freitagabend und kommst am Freitagmorgen an. Für uns Mitteleuropäer ist das ziemlich ungewöhnlich aber eigentlich ganz praktisch: Man kriegt einen Tag im Leben geschenkt. Oder doch nicht?

Honolulu 25.2.17 10h00 (21h00 MEZ). Und nochmals muss ich das Phänomen des Datumsprungs aufgreifen. Es ist einfach zu phänemonenal. Da fliegtst Du am Freitag ab und kommst einen halben Tag früher an?!? Natürlich ist die Erklärung eine ziemlich einfache. Wenn man der Zeit vorausfliegt, also früher da ist als eigentlich ist, und wenn man dies jetzt ein paar Jahre lang machen würde, wäre man früher tod. Oder würde älter als man geworden wäre. Das ist eigentlich exakt das Gegenteil von dem was Einstein gesagt hat: Wenn man fliegt, am besten mit Lichtgeschwindigkeit, wird man langsamer alt. Ich aber altere schneller, wenn ich gegen den Sonnenaufgang fliege. Vielleicht fliege ich einfach zu langsam?

Ich denke, irgendwer da in der Weltregierung hat das Problem nicht begriffen und eine Ersatzlösung gefunden. Wie immer, wenn die Politik etwas nicht checkt, findet sie Lösungen, die niemand durchschaut. In diesem Fall also hat sie lange nachgedacht und dann den Datumsrücksprung in die Zeitrechnung eingebaut. Die Zeitrechnung auf der Erde ist in 24 Zeitzonen eingeteilt. Ha – was für ein Zufalll: Erdumdrehung = 24 Stunden. Zeitzonen = 24. Wenn man reist, weit reist, überschreitet man Zeitzonen. Wenn man gegen Osten reist, überschreitet man schneller Zeitzonen als die Zeit zuhause vergeht (die Zeit, wo man ist, also im Flieger, vergeht trotzdem unerträglich langsam). Wenn man also um 12 Uhr startet und 12 Stunden fliegt, nur mal theoretisch, ist dort, wo man ankommt, nicht 24 Uhr, sondern 12 Uhr des nächsten Tages. Unvertieft betrachtet, hat man so 12 Stunden seines Lebens einfach überhüpft. Würde man da bleiben, wo man angekommen ist, würde das das ganze Leben so bleiben. Stürbe man dann irgendwann, hat man 12 Stunden seines Lebens nicht wirklich gelebt. Oder anders betrachtet: Man ist einen halben Tag älter geworden als man es eigentlich verdient hätte, aber hätte an diesem halben Tag nichts erlebt.

Man könnte jetzt, würde man sein Leben verlängern wollen, einfach ein paar Mal um die Welt fliegen (in die richtige Richtung!). Das ist vielleicht teurer als eine Frischzellenkur oder nicht rauchen, man wäre aber der (die) Erste und käme in der Zeitung. Mit der Zeit wäre man prominent und könnte sich die Flüge bezahlen lassen, und erst noch in der VIP-Klasse fliegen (und somit noch etwas früher am neuen Ort wäre, weil man zuvorderst sässe).

Das ist natürlich alles Blödsinn. Wahr ist, dass man ( (wär hättz ärfunde?), den Datumsprung eingebaut hat. Mit der Arroganz der alten Welt hat man die Stunde Null bei Greenwich, was in Grossbritannien ist, eingebaut und den Datumsprung gleich gegenüber im Pazifik. Das ist insofern recht einfach gelöst, dass im Pazifik über weite Strecken niemand wohnt und deshalb nicht ständig das Datum an der Uhr vor- oder zurückstellen muss. Was ich dank dieser genialen Einrichtung nun erlebt habe ist folgendes: Ich bin in Sydney am Freitag dem 24. 2. (vorgestern) um 17h45 abgeflogen (oder 5:45pm) und am Freitag dem 24.2. (gestern) um 06h25 (oder 6:25am) in Honolulu angekommen. Gschpüürsch dä Pögg? Abends abgeflogen und morgens am selben Tag angekommen!!! 9 Stunden 40 Minuten im Flieger hingedöst, «Deepwater Horizon» gekuckt und drei Gütterli grauslichen Cabernet getrunken und dabei einen Tag im Leben gewonnen!!! Wow!!!

Nur, vorher war ich der Zeit, also unserer (Eurer) MEZ (Mitteleuropäische Zeit) 10 Stunden voraus, jetzt bin ich Euch 11 Stunden hintendrein. Ich bin also in 9 Stunden 40 Minten Flug nicht älter, sondern einen halben Tag jünger geworden und habe dabei noch irgendwie 3 Stunden verloren (hätte lieber 3 kg verloren :). Daraus folgert, dass ich, will ich den Rückstand einholen, weiterfliegen muss (zurück in die Zukunft). Und zwar nach Osten (Osten ist überall auf der Welt im Osten, wenigstens etwas, was konstant ist), weil man da, siehe oben, die Zeit überholen kann. Wüsste nicht was passiert, wenn ich gegen Westen fliegen würde. Vielleicht würds mich in die Pubertät zurückwerfen und ich wär› wieder Lausbub.

Scherz beiseite. Bin auf O’ahu, 1255 Koko Head Ave, Honoloulu, 21.283847, -157.797545, auf dem Weg zum Laundromat (Waschmaschine). Bleibe erst mal 4 Tage.

Der Beweis: links alte Zeit (MEZ), rechts neue Zeit (HAST – Hawaii Aleuten Standard Time)

Rockaroundtheworld – Sydney Pix

Sydney by Night

Seifebloottere

Sydney North – Blues Point Hotel

Elektronische Passkontrolle am Sydney Airport

(mir) unbekannte Vogelart im Café (der Chickenburger war grauenhaft)

Sydney Downtown vom Hyde Park aus gesehen

Informationsauftrag und 1 Arbeitsloser weniger

Hafenbrücke; links gehen und Oper sehen, rechts velofahren sonst nix

Reiseprospektsujet; nebelverhangen (am Nachmittag wrurde es 33° hot)

 

Rockaroundtheworld – Blues Point, nix Blues

Sydney North ist der optimalste Standort, wenn man zum ersten Mal in Sydney ist und das ganze mal grob einschätzen will. Die Dimension einer Stadt sieht man ja nicht von innen, man muss von aussen herangehen, oder dann von oben (siehe gestrigen Post aus Bangkok). Per Zufall hats mich nach Sydney North verschlagen, und das war gut so. Auch wenns hier keinen Blues gibt.

Sydney, 23.2., 22h00 (10h00 MEZ). Blue Street, Blues Point Road, Blues Point Hotel (das nicht ganz exakt auf dem Blues Point steht, sondern 300 Meter nördlich), Blues Point Tower (ein hässliches Hochhaus) – alles hat hier mit Blues zu tun und lockt mich alten Bluesfan natürlich grad als Erstes aus dem gerade bezogenen Hotelzimmer. Im Blues Point Hotel gabs kein Zimmer mehr, also habe ich im «North Sydney Harbour View Hotel» eingecheckt. Das hat vier Sterne und in jedem Zimmer ein dazugehörendes Bad, was in diesem verbluesten Hotel nicht der Fall gewesen wäre. Dafür ist hier in diesem teuren (190 Fr. – ein Lastminuteschnäppchen) und oberoptimal über dem Hafen gebauten 200-Zimmer-Kasten das Wifi ein Desaster. Als ob sies selber wüssten, dass sie mit dieser lahmen Ente nicht wirklich begeistern können, hängt unter dem Schreibtisch ein Ethernet-Kabel raus. Passt aber nicht (sophistiziertere Modelle der sophistizierten Marke Apple haben weder Ethernet- noch sonstige überflüssigen Anschlüsse, Festplatten, Laufwerke und solchen Kram), also muss ich schnell rüber ins Elektronikgeschäft, Thunderbolt-Übergang beschaffen (hiess zwar nicht Fust, aber funktionierte trotzdem).

Zurück zum Blues Point. Ich war eben unten, es hat nur eine Beiz und die ist, also war, mir etwas zu weiss gedeckt. Also bin ich die Blues Point Road raufgegangen, und siehe da, in unmittelbarer Nähe des Plues Point Hotel gibts eine ganze Handvoll sympatischer Beizen mit reinlichen Tischen und komfortablen Stühlen auf dem Trottoir. Aus der Bar des Hotels kam Gegröle, das nahm ich mir nach dem Essen vor. Bitzli mitgrölen machts stets Spass – Bierfreunde der Welt vereinigt Euch! Nach Durchsicht einiger Speisekarten bin ich in einer arabisch angehauchten Beiz hängengeblieben (Moorish Blue/maurisch blau o.s.ä). Arabisch in Sydney, ist der Tüpp jetzt völlig durchgeknallt? Ich meine nicht, denn gibt es die tüppisch australische Küche, mal abgesehen von Kanguruhburgern? Eben, also dann eben mal arabisch, ist ja auch schon eine Weile her, und kommt bei mir eh noch vor Pizza. Aber nach Fisch. Nur Fisch musstu suchen hier z’Sydney. Lachs gabs, aber Lachs gibts in der Südsee meiner Meinung nach nicht. Aber Schafe gibts, also gabs in Zimt knusprig gebratene Lammkoteletts an eingelegten Babyfeigen, pürierten Karotten und Mandelschnäfel.

Nun aber zum Blues. Blues habe ich keinen gehört oder gesehen (allerdings ist die Nacht noch jung und es kann noch viel geschehen). Der Name des Quartiers, des Punkts und des Hotels kommt nicht vom Blues, sondern vom allersten Sträfling, der aus England nach Australien deportiert wurde. Der schwarze Mann hies Billy Blue und sass ein, weil er einen Sack Zucker geklaut hatte. Nicht in seiner Heimat, sondern in den USA (die dmals noch nicht so hiess), wo er in der britischen Armee im Unabhängigkeitskrieg mitwirkte. Der Zuckerdieb also kam um die Welt und bis nach Sydney, wo er nach seiner Entlassung 1803 als Hafenarbeiter und Austernhändler sein neues freies Leben begann. Bald kaufte er sich ein Schiff, dann noch eins und bald waren es ein Dutzend, mit denen er einen Fährbetrieb im weitläufigen Hafen von Sydney aufzog.

Billy Blue wurde reich und weil damals Aufbruchstimmung herrschte und der Boden scheinbar niemandem gehörte, schenkte ihm der britische Governor für seine Dienste in der neuen Kolonie statt eines billigen Ordens gut 30 Hektaren Land, worauf sich Billy mit seiner Frau Elizabeth Williams, die ebenfalls eine Sträflingin war, auf seinem nun eigenen Grund und Boden niederliess und 1834 zufrieden verstarb. Zufrieden durften auch seine Erben gewesen sein. Der Blues Point ist heute ein teures Viertel, wo die Gutbetuchtesten ganz zuvorderst am Wasser wohnen – mit grandioser Sicht auf die Hauptstadt, die Hafenbrücke und die Oper. Und natürlich auf das Neujahrsfeuerwerk, das alle Jahre von der Brücke in den Himmel geknallt und in unserem TV jeweils schon am Silvesternachmittag als das erste Feuerwerk des neuen Jahres abgefeiert wird.

Achja, Grölen wollte ich ja noch. Hab› ich voll vergessen.

Und dann fuhr halt grad diese Fähre vor meine Linse 🙁

 

Rockaroundtheworld – Kofferstress in Kuala Lumpur

Wenns einem gar zu langweilig wird auf einer Weltumfliegung, sollte man sich etwas Abwechslung verschaffen. Man könnte zum Beispiel bei einem Flug mit Zwischenstop einen Koffern nur bis zum Zwischenstop einchecken, obwohl man ihn eigentlich durchchecken könnte. Wenn der Layover nur zwei Stunden dauert, wirds richtig spannend!

Kuala Lumpur, 22h30 (15h30 MEZ) Man, also ich, mache das in Kuala Lumpur. Der Flughafen ist geeignet, weil man vom Gate, wo man ankommt, zur Gepäckausgabe ziemlich viel gehen muss. Gefühlte 2 Kilometer. Und zurück zum Abfluggate natürlich auch wieder soviel. Ganz interessant wird das, wenn der eigene Koffer als letzter vom Gepäckband kommt (was eigentlich immer so ist). Und wenn man dann zuerst noch ins falsche Terminal rennt, wirds oberspannend. Weil man dann nämlich zwei Mal durch die Handgepäckkontrolle muss. Was ja bekanntlich auch so seine Zeit braucht. Und man geht natürlich auch zwei Mal durch die Passkontrolle, wird zwei Mal fotografiert und gibt seine Fingerprints ebenso zwei Mal. Und der Mann hinter der Kamera merkt nichts. Auch komisch.

Natürlich macht man das nicht einfach so aus Lust am Nervenkitzel oder weil man am Flughafenbahnhof jemanden grüssen, küssen oder einfach nur sehen muss. Auch ich mache solchen Blödsinn nicht. Aber es kann durchaus mal ungewollt passieren, und zwar wie folgt: Man, also ich, nehme mein Köfferli als Handgepäck mit ins Flugzeug. Es wird eng, weil Flieger voll, das Köfferli wird einem freundlich aus den Händen genommen, mit den freundlichen Worten, man gäbe es ins Cargo Abteil. Dafür erhalte ich einen Tag (Kleber) auf der Bordkarte. Soweit so gut. Ich erwarte dann mein Köfferli z’Kuala Lumpur am Gate zurück (was enad üblich ist in Europa). Aber nei, das Köfferli wandert in die Gepäckausgabe. Also reingerannt in den Flughafen. An den Transitschalter. Von da kommt keine Hilfe. Rübergerannt über die gefühlt 500 Meter lange Überführung zur Ankunftshalle. Dann duch die Passkontrolle. Dann ans Gepäckband. Warten, gefühlt eine halbe Stunde (real 10 Minuten).

Dann rauf zur Departure Hall. Durch die Passkontrolle. Durch die erste Kofferkontrolle (es sitzt niemand am Bildschirm, Koffer rollt einfach durch). Dann zurück über die gefühlt rund 500 Meter lange Überführung zum internationalen Terminal. Eine Bar mit Alkohol lockt. Ein viel zu kaltes Bier runtergeschletzt. Das Kreditkartenmaschineli braucht lange. Weiter. Duty free-Läden, Burger-Bars, Herumhängelounges. Dann falsch abgebogen. Handgepäckkontrolle. Die Schere aus dem Nähset ist weg (flog jetzt schon gefühlte 100 Flüge mit). Alle Gates mit «P» angeschrieben. Umkehren, muss ins «Q». Nochmals Gepäckkontrolle. Zum Glück nur wenig Passagiere unterwegs. Angekommen am Gate Q10. Alles ok. Boarding für Sydney läuft.

Kuala Lumpur: Kaltes Bier schäumt nicht, auch wenn es «Tiger» heisst

Apropos: Dieser Flug ist, in Bezug auf die Distanz, der günstigste von allen: 170 Fr from Bangkok to Sydney. Wahnsinn. Dafür gibt es ausser den Flug grad gar nichts. Kein Wasser, keine Decke, kein Kissen. Für 59 Ringgit (15 Fr.) gibt es ein Huawey-Tablet in die Hand gedrückt. Drauf ist Mist und zehn Filme. Neun davon sind ebenfalls Mist und einer heisst «The Accountant». Der ist ziemlich soannend, obwohl ich nur etwa die Hälfte verstehe, weil der Hauptdarsteller (Ben Affleck) einen Autisten spielt und die ganze Zeit nur knappe Sätze spricht und die noch ausgesprochen leise. Dafür bringt er so ziemlcih alles, was im über den Weg läuft, um und am Schluss sind alle mehr oder weniger glücklich.

Der Film dauert zwei Stunden, der Flug achteinahlb und die Nacht etwa vier. Wir fliegen der Zeit entgegen. Als ich in Sydney-North ankomme, ist es 27° heiss und 12 Uhr (02h00 MEZ). Ich schreibe dies und bestelle in der Pizzeria eines eingewanderten Italieners aus Milano einen Octopus Salad und zwei James Boag’s Lager. Später mehr.

Rockaroundtheworld – Freiluftfeeling

Auf dem höchsten Gebäude von Bangkok sieht dieses Bangkok ja irgendwie aus wie jede andere grössere Stadt. Vor mir liegt ein wubbernder Moloch der an seinen Verkehrsproblemen schier erstickt. Und doch lebt er – lebt man hier. Und gar manche oder mancher ist wohl noch nie aus dieser Stadt gekommen.

15 Millionen liegen unter mir: Bangkok von seinem höchsten Gebäude aus gesehen

15 Millionen Menschen leben in der Metropolitanregion Bangkok. Ein paar von ihnen müssen jeden Tag ins Zentrum rein oder daraus heraus, wie man sieht. Auf dieser verschlungenen Kreuzung sieht man zwei Hauptverkehrsschlagadern der Stadt. Die Achse links führt nach Norden und u.a. zum Flughafen Don Mueang (in dessen Departure Hall ich jetzt sitze und gerade gebratene Ente mit Reis verspiesen habe – es ist 14h30/ bei Euch 08h30). Die Achse nach rechts führt zum anderen Flughafen namens Suvarnabhumi (auf dem ich gestern Morgen angekommen bin). Der Suvarnabhumi Airport (BKK) ist erst gute 10 Jahre alt und ist Bangkoks eigentlicher internationaler Flughafen und sein Tor zur Welt. Der Don Mueang (DMK) ist nur noch für die nationalen Verbindungen und ein paar in die nähere asiatische Welt bestimmt.

Ganz rechts auf dem Bild sieht man den Sky Train, der zum Flughafen BKK führt und auf Stelzen gebaut ist. Noch rechtser sieht man das Hotel Ramada (in dem ich nächtigte), angelehnt, aber nicht zusammengebaut an das Hotel Eastin. Wenn man jetzt also knausrig ist und in diesem Hotel absteigt, erhält man eine sogenannte «Superior Suite» und sieht die Rückwand des Eastin vor sich. Sonst sieht man nichts. Aber wie gesagt, die beiden Hotels sind nicht zusammengebaut (weiss der Kucker was die Bauherren sich da gedacht haben), so dass man immerhin etwas hell hat in dieser Suite. Aber eben, es hat nicht allzu viel gekostet (69 Fr. imfall) und bietet sonst enad alles was man braucht (ausser deutsche TV-Sender, haha, hat eine Deutsche auf tripadvisor reklamiert). Wenn man etwas sehen will von der Stadt (das Zimmer liegt immerhin im 24 Stock, was nicht unausschlaggebend war bei der Buchung), muss man zum anderen Ende des Korridors gehen. Da kann man dann rausgucken und Föteli machen, die alle blau werden weil das Glas polarisiert ist.

Wenn man aber wirklich etwas von der Stadt sehen will (und ich wollte), geht man, d.h. fährt man mit dem Lift auf das 84. Stockwerk des Baijoke Tower 2, wo es eine sog. «Revolver Terrace» hat. Da wird man nicht erschossen, sondern nur gedreht (à la Hoher Kasten oder Schilthorn), so dass man Bangkok als Panorama sieht. Und Föteli machen kann. Die Fahrt auf das höchste Gebäude der Stadt (und das zweithöchste des Landes) führt auf 300 Meter über Meer (das Meer sieht man nicht wegen des Smogs) und kostet 350 Baht, was ziemlich genau 10 Franken und sehr viel für hiesige Verhältnisse sind. Dafür gibt es aber noch einen Gutschein für ein Früchtebuffet im 18. Stockwerk. Hier gilt «all you can eat». Also hau rein dat Zeuch. Eine gute Option um 12 Uhr wenn man noch kein Frühstück gehabt hat. Und ca. 20’000 Chinesen sind auch noch da und hauen rein und sonst noch ein paar Touristen inkl. junge Russen.

Und dann schnappt man, also ich, sich ein Tuk Tuk und lässt sich zum Flughafen (DMK) bringen. Ginge auch mit Taxi, ist aber doppelt so teuer und man hat kein Freiluftfeeling. Die Luft ist zwar nicht rein hier, aber warm, gefühlte 35 Grad. Real 33°C.

 

Rockaroundtheworld – one night in Bangkok

Nicht gerade wenig Leute fliegen von Kiew nach Bangkok. Der alte Airbus ist voll bis auf den letzten Platz. Und dann nehmen sie auch noch ihre Säuglinge mit, die jungverheirateten Ukrainer. Was macht man mit Kleinkindern in Bangkok?

Diese Frage muss ich mir nicht mehr stellen. Dennoch betrifft es mich jetzt grad, seit Stunden schon, und ich möchte in die Kabine schreien: Warum lasst ihr eure Kindern nicht einfach zu Hause zackrament? Ein Zumutung ist das. Zahlen nichts, die Kids, können als Erste rein und belegen die Hälfte aller Gepäckabteile mit ihrem Spielzeug, Milchpulvertaschen und Nuschelis. Und dann schreien sie. The whole fögging night long. Kindern unter acht Jahren sollte das Fliegen verboten werden. Wegen Ruhestörung. Wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.

Doch jede Nacht hat ein Ende, und wenn man gegen Osten fliegt, sogar noch früher. Leider verkürzen sich Flüge nicht. Man begegnet dem Phänomen, dass man, wenn man endlich einschläft (Zolpidem und vier Gütterli Tempranillo sei Dank), nach kurzer Zeit schon wieder wach wird, weil die Mannschaft mit Kaffeekannen hantiert und/oder einem mit dem Trolley über die Zehen fährt. Ich habe geschätzt etwa drei Stunden geschlafen, vorher alle Zeitungen der letzten Tage durchgeackert, diverse Sudokus erledigt und nachher mich mit dem deutschen Pärchen neben mir unterhalten. Allerdinsg gab dieses dann beizeiten nichts mehr von sich, weil es sich gegenseitig umschlung und in den Schlaf döste. Es gab, übrigens, völlig unerwartet, einen Znacht und auch einen Zmorgen, und nicht so alibimässig wie bei der Swiss, sondern so richtig wie einst und erst noch kostenlos (nur der Rotwein kostete/4€). Dafür gabs kein Unterhaltungsprogramm. So richtig wie einst.

ชื่อผู้ใช้ และรหัสผ่าน สำหรับใช้บริการ AOT Free WiFi by TRUE ของคุณคือ
ชื่อผู้ใช้ : aotfrccvfxvnr
รหัสผ่าน : 77nNxUv4

Das sind die Zugangsdaten für das Wifi auf dem Bangkoker Hauptflughafen Suvarnabhumi (BKK). Es funktioniert sogar und ich checke ab, wie ich in die Stadt kommen kann. Es sieht ganz gut aus, die Metro fährt praktisch an meinem Hotel vorbei und hält dann 300 Meter weiter. Wunderbar, klappt doch alles. Ich bin aber ein paar Stunden zu früh und das Zimmer ist noch nicht ready. Zwanzig Minuten gehen schon mal beim Einchecken weg, weil die Eincheckerin ziemlich komplizert tut. Weitere sechzig Minuten vergehen beim vorgezogenen Mittagessen in der Beiz vis à vis und noch ein Minuten erschlage ich mit einem kleinen Bummel durchs Quartier. Ajo, und den Blog habe ich auch noch geschrieben in dieser Beiz.

Also, hier ist es 20h30 (Degerscher Time: 14h30) und jetzt gibtz erst mal one night in Bangkok (Murray Head, aus dem Musical «Chess» von Björn Ulvaeus und Benny Andersson (den BB von ABBA) sowie Tim Rice). (Reis gabs dann auch. Mit crispy pork und scharf mit alles :))

One Vormittag in Bangkok – da bin ich grad richtig gekommen!