MARSALFORN. Dieser Handlauf ist der berühmteste in ganz Malta. An ihm hielt sich am 28. Juli 1985 Nicky Farrugia, damals 25, fest, nachdem er von Sizilien herübergeschwommen war und exakt hier aus dem Wasser stieg. Und zwar als erster Mensch. 87 Kilometer in 30 Stunden und 17 Minuten. Weltrekord! Von Ragusa nach Marsalforn. Damit ihn die Haie nicht frassen, schwamm Farrugia in einem Metallkäfig, der von einem Schiff gezogen wurde. So verlor er auch nicht die Orientierung.
Vier Jahre später schwamm der Kerl auch durch den Ärmelkanal (in 12 Stunden und 40 Minuten). Dann wurde er Landesmeister im Triathlon und Duathlon. Und er wurde in der Hall of Fame des Malta Olympic Committee aufgenommen, was nicht allzu viele Sportler auf Malta geschafft haben.
Nicht nachvollziehbar ist, ob der Handlauf extra für Nicky Farrugias Anlandung aufgestellt wurde. Denn etwas anderem dient er eigentlich nicht. Kein Mensch geht hier baden. Der Sandstein ist hier ziemlich scharf und schnittig und die Wellen branden selbst in ruhigen Tagen recht wild an die Felsen. Farrugias Rekordschwumm kam dieser Tage auf Malta wieder ins Gerede. Denn am 26. Juni 2020 schwamm der frühere Olymionike und Umweltaktivist Neil Agius die Strecke von Sizilien nach Malta in 28 Stunden, 7 Minuten und 27 Sekunden, ohne Käfig. Aber eben, von Sizilien nach Malta. Farrugia schwamm von Sizilien nach Gozo. So sind also beide Erstbeschwimmer der Strecke von Italien nach Malta.