MONOPOLI. Nein hier wird nicht gespielt. Monopoli ist echt, hat einen Bahnhof aber keine Bahnhofstrasse. Doch es hat Preise wie an der Zürcher Bahnhofstrasse. Monopoli ist etwas für Gutbetuchte. Das sagt auch Antonietta, die Concierge im B&B «AL CONSOLE» ist. Direkt am Hafen vermietet sie drei hübsche Zimmer in einem restaurierten Altstadthaus. 96€ die Nacht. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Monopoli ist min. 4’000 Jahre alt. Der Name bedeutet «einzige Stadt» und ist griechisch. Es bedeutet auch, dass Monopoli damals die einzige Siedlung war zu am südlichen Stiefel auf Adriaseite. Monopoli ist also älter als Bari im Norden und Brindisi im Süden. Beides Städte, die heute grössser sind als Monopoli, das aber doch auch knapp 50’000 Einwohnende zählt. In der langen Existenz erlebte Monopoli Besatzer aus halb Europa: Normannen, Byzantiner, Staufer, Spaniern, Habsburger, Bourbonen, Venezier und schliesslich das Königreich Italien.
Es ist heiss derzeit in Monopoli. 35° auch am Schatten. Da sitzt keiner mehr in die Beiz und bleibt auf der Terrasse. Was zudem den Vorteil hat, dass man seine Daten nicht angeben muss. Bistu drin, wirstu notiert, so ist das jetzt in Italien. Eine mascherina brauchstu natürlich nicht zu tragen, sonst geht ja der Wein nicht rein. In der «Locanda sul porto» bestelle ich Feines aus dem Meer («l’ombrina»/ein Fisch aus der Familie der Umbern (Schattenfisch)) und eine Flasche Rosé (San Marzano Tramari Rosé Di Primitivo Salento IGP). Es geht mir gut. Man gönnt sich ja sonst nichts. Morgen habe ich Geburtstag.