Wie Alexandria Alexandria wurde und was es mit Kleopatra zu tun hat (nämlich fast nichts) – das siebte Weltwunder – Barbeque am letzten Tag des Jahres
ALEXANDRIA – Immer schon hat mich die Frage beschäftigt, warum Alexandria Alexandria heisst. Vielleicht hatte ich damals in der Schule gerade einen Fensterplatz, als es um Ägypten ging oder um die längsten Flüsse der Welt oder um einen der grössten Eroberer der Welt. Es hätte also mindestens drei Gründe gegeben, auf Alexandria aufmerksam zu werden – aber ich wurde es aus mir nicht mehr rekonstruierbaren Gründen nicht. Zeit, dies nachzuholen. Deshalb, aber nicht nur, bin ich hier, wenn auch nur kurz, nämlich gerade mal 36 Stunden. Dann hat mich der wärmere Süden gerufen, Kairo nämlich und dann Assuan (und bald folgt der Sudan). Und tatsächlich, das Wetter wurde immer besser und angenehmer desto süder. Ich bin also zu der Zeit, in der ich das hier schreibe, schon weit weg von Alexandria, in Luxor nämlich.
Stets stand und steht Alexandria im Schatten der Hauptstadt Kairo. Dabei hat die Stadt an der Mündung des Nils viel mehr Geschichte und war zu ihren besten Zeiten richtig wichtig. Alexandria wurde 331 v.Chr. von Alexander dem Grossen (356 bis 323 v.Chr.) gegründet. Der König von Makedonien hatte zu jener Zeit einen richtig guten Lauf und eroberte ganz Kleinasien. Aber die Herrschaft Alexanders über sein Reich endete schon bald wieder, kaum dass er gestorben war bzw. sich zu Tode soff. Als Alexander der Alkoholiker an den Nil kam, wurde er wie ein neuer Pharao empfangen. Als er mit 33 Jahren ging, wurde Alexandria Hauptstadt des Ptolemäischen Reich’s und es gab fortan nur noch Könige (und Königinnen) statt Pharaonen. Auch Kleopatra (69 v.Chr bis 30 n.Chr.) war «nur» eine Königin und zudem hatte sie nicht mehr allzuviel zu sagen, denn das Königreich Ägypten wurde schon eine ganze Weile von Rom aus gesteuert (und geplündert).
Im Jahr 69 n.Chr. fiel Alexandria endgültig an Rom, später Ostrom (bzw. des byzanthinischen Reich’s). Das Land am Nil blieb römische Provinz und wichtigster Weizenacker bis 642, als die Araber in Ägypten und später über ganz Nordafrika herfielen. Stets war Alexandria die Hauptstadt und die Gründung Kairo’s lag noch über 300 Jahre weit weg. Vor dem natürlichen Hafen von Alexandria stand einst das siebte Weltwunder der Antike, der Leuchtturm «Pharos». Er stand dort nach zwanzigjähriger Bauzeit ab dem Jahr 279 v.Chr. bis mindestens 365 n.Chr., also fast 650 Jahre und fiel dann einem Erdbeben zum Opfer. Wobei man nicht genau weiss, welches Erdbeben, das von 365 oder das von 769. Ebensowenig genau weiss man, wie hoch Pharos war: 300 Ellen stand in den Bauunterlagen. Doch weiss man nicht, ob man die kleine (0,449m) oder die königliche Elle (0.5236m) als Mass nahm. Somit war das siebte Weltwunder mindestens 135 Meter, höchstens aber 157 Meter hoch. Wäre es letzteres, wäre es zusätzlich zum Wunder auch das höchste Gebäude der damaligen Welt gewesen (so war es es halt die Cheops-Pyramide in Gizeh (ursprünglich 146.6m)).
Silvester-Barbeque bei Anwar Masoud B.B.Q. – natürlich kein Schwein und kein Alkohol