Während ich auf dem Landgut «Goueillario d’en haut» im dicken grauen Nebel des farnzösischen Midi hocke, raffe ich mich dennoch auf, die Berichterstattung von meinem Kurztripp nach Südspanien weiterzuführen. Ich war ja vor vier Tagen noch gschnell am Strand von Malaga. Das wunderbar herausgepützelte Quartier heisst «La Malagueta», was rüde übersetzt «das kleine Malaga» bedeuten könnte, wenn es denn übersetzt werden würde oder müsste. Nichts zu tun hat das Strandquartier von Malaga mit dem «Pimienta de malagueta», das eine Bezeichnung für ein Gewürz aus Westafrika, scharf und bei uns als «Paradieskörner» bekannt ist.
Die Malagueta von Malaga ist nicht scharf, aber schön. Die Meile der drei «F’s»: Flanieren, (fr)essen, Freizeit verbringen. Es locken «La Playa» (der Strand), «Muelle uno» (Mole eins, Fressmeile) und die «Plaza de Toros» (Stierkampfarena). Die Plaza de Toros de la Malagueta ist ein runder Bau aus rotem Backstein, erbaut 1874 im Neomudéjar-Stil von Joaquín Rucoba (im Baustil der Mudejaren («Mudéjares»), der einstigen moslemischen Einwanderer und Landarbeiter bzw. Sklaven wurden im Mittelalter auf der iberichen Halbinsel viele Kirchen und andere öffentliche Gebäude gebaut, der Nachfolger im 19. Jh. hiess dann «Neomudéjar-Stil» (s.auch Postgebäude von Zaragoza oder «Arc de Triomf« in Barcelona).
«La Malagueta» steht natürlich längst unter Schutz, was nicht bedeutet, dass sie nicht genutzt wird. Es finden darin natürlich Stierkämpfe (an Ostern und zum «Feria di Agosto» im August) statt, aber nicht nur, natürlich kann in einer Arena wie dieser, gebaut für 9’000 Zuschauende, auch anderes stattfinden, was es auch tut. Zum Beispiel für Konzerte aller Art, Messen, Ausstellungen, und man kann sie natürlich auch privat mieten, für Hochzeiten oderso, kligg diss wenn Ihr dort heiraten wollt: La Malagueta. Man kann die Stierkampfarena auch fotografieren, allein schon weil sie einfach so wunderschön aussieht (man muss sie ja nicht gleich dissen, nur weil darin Tiere getötet werden), leider aber habe ich es versifft, deshalb hier ein Fremdfoto: