Honolulu ist keine Reise wert. Was da glänzt wie Gold in den Reisekatalogen, glänzt nur, weil es auch so teuer ist wie ebendieses. Leute, wenn Ihr’s warm haben wollt, geht nach Malle. Wenn Ihr surfen wollt, geht auf den Sihlsee. Wenn Ihr alte Leute sehen wollt, geht ins Altersheim! Vergisst Waikiki, Hawaii-Girls und Flowerpower-um-den-Hals.
Lange habe ich mich jetzt drumrumgedrückt, den letzten Blog aus Honolulu zu schreiben. Heute nehm› ich’s gemütlich, dacht› ich mir, heute tust› Du nix. Und als ich jetzt mit Schrecken feststelle, dass es auf diesem Internationalen Airport von Hnolulu, der seine besten Tage längst gesehen hat, kein freies WLAN gibt, dacht› ich mir, schreibst› mal nix. Aber grade dieser Umstand, und dass ich für einen «Regular Coffee» (es gibt keinen Espresso!!!) und 700ml «Smart Water» (was das «smart» dran ist frag› ich mich) 8.25$ bezahlen muss, hat mir jetzt den Nuggi rausgehauen. Und dann ist dieser sogenannte Kaffee auch noch so dünn, dass ich das Wasser gleich hätte im Kühler stehen lassen können. Und den Zugang zum Internet muss ich mir mit 11.25$ (24h) erkaufen).
Nun, mein Fazit von Honolulu, bzw. O’Ahu, bzw. Hawai’i, ist echt durchzogen: Es ist nicht alles Gold was glänzt, aber mindestens so teuer. 2.50$ für ein ÖV-Ticket! Schweizer Verhältnisse. Aber keine Fahrpläne in den Wartehäuschen und keine Linienpläne. Man rennt die ganze Zeit mit dem iPad rum. Und dann sind die mit ihrem Ticket-System im Mittelalter stehen geblieben. Das muss man erst mal gesehen haben: Man betritt also den Bus, erbittet sich von Fahrer ein Ticket, der sagt, man würde am besten gleich 2.50$ in cash in die Münzschlitze der Kasse geben. Aber nicht mehr, weil die Steinzeitkasse kein Rückgeld gibt und der Fahrer grad auch nicht. Frage ich, ob ich denn 2 Tickets zu 5$ erstehen könnte. Sagt er, das ginge schon, aber die Tickets verfallen am Nachmittag. Hä? Steht dann alles auf dem Ticket. Es hat einen Abschnitt, was 2 mal Umsteigen ermöglicht. Aber um 12h45 verfällt ein Ticket, das am Vormittag gekauft wurde. Gleichsam am Nachmittag. Morgen ist ein anderer Tag. Neues Ticket. Die verfallenen Ticketrollen, weil vorgedruckt (nicht vor Ort gedruckt), kann er wegschmeissen. Können alle Fahrer wegschmeissen. Konsequenz der Geschicht›: Man muss stets genug 1$-Noten und eine Handvoll Quarters im Hosensack haben (4-Tages-Abo gibts für 35$ in ausgesuchten Kiosken, ich habe keinen gefunden, ausserdem muss man dafür 14x fahren, bis es sich lohnt. Fahr mal 14 Mal innert 4 Tagen Bus!).
Und so geht das weiter. Alles sauteuer, keine Wellen auf Waikiki Beach, keine schönen jungen Surferinnen, nur alte Leute aus Japan und China. Zudem ist alles verboten am Strand, alles was Spass macht. Keine Beiz weit und breit, kein Bier auf Hawaii. Dafür Autos. Und was für welche. Am Wochenende fahren alle an den Strand, mit SUV’s, Pickups und Trucks. Packen Barbequegerümpel aus, stellen Zelte auf, Grill, Tische, Stühle, Kinder, Kegel. Dazu muss man natürlich möglichst nahe an den Stran
d fahren (was nicht verboten ist) und logischerweise ist dem Auto der meiste Platz am kurzen Strand eingeräumt. Parkplätze soweit das Auge reicht, die Hotels und Beizen kommen erst in der dritten Reihe. Hotels im Übrigen, in denen das Doppelzimmer 500$ pro Nacht kostet, für 2 Personen, ohne Frühstück. Etwas billiger gehts im Arrangement: 1 Woche à 1600£ pro Person inkl. Flug ab London Heathrow. Hastu aber noch nix gegessen, imfall. Dafür kommen dann noch Servicetaxen (?) von um die 30$ pro Tag dazu.
Ja und dann erhält man für die horrenden Preise nicht mal Strandwetter. Letzte Nacht hat es geregnet, heute ist bedeckt, ebenso wie am letzten Freitag, als ich ankam. Nur der Sonntag war schön, aber dafür richtig heftig schön. Die berühmten Wellen gab es trotzdem nicht am Waikiki Beach.
Ach ja, und so ein Blumen-Dings um den Hals haben sie mir auch nicht gegeben. Imfall. Dafür hat mich die Zöllnerin gefilzt bis fast auf die Knochen.
Und für alle, die sich jetzt fragen: Wie und wo hat er denn übernachtet, wenn ihm alles zu teuer war? Sicher nicht in einer Jugendherberge. Ich habe zum ersten Mal in meinem Reiseleben ein Zimmer auf AirBnB gebucht, für 90$ pro Tag. Etwas weit draussen in Kaimuki, aber dafür ruhig. Und bestes Wifi.