das achte gebot

Posted by michl on 22/10/2013 in motz |

gott straft sofort, sagt man, leichtsinnigerweise manchmal, und wenn nicht gleich, dann halt ein bitzli später. und ich sage euch, lesende: es stimmt! ich habe es selbst erfahren. der herr gott hat mich bestraft, und zwar mit einer ordentlichen angeworfenen diarrhoe. aber so richtig doll, wenntwaischwanimaine. der grund der strafe scheint naheliegend, weil selbstprophezeiend. ich habe nämlich etwas gemacht, was ich selten mache, weil ich nämlich wie jeder ungewissenlose mensch lieber keine schwierigkeiten evozieren möchte. und trotzdem, ich hab’s eben gemacht.

und das kam so: ich bin am vorletzten sonntagabend zum znacht eingeladen gewesen. was an und für sich eine gute sache ist (aber nicht der grund für die diarrhoe) und in meinem beruf öfters vorkommt, wenn jemand einem schön tun, bzw. etwas von einem will. ich habe innerlich also lau zugesagt, aber, als es dann soweit war (2 stunden vorher), smsisch abgesagt, und zwar mit der (erfundenen) begründung, ich hätte eine magenverstimmung.

nun, eine woche später (ein bitzli später, s.o.), erreicht mich die strafe dieses gottes. mitten in der nacht vergiftete er (gott) den inhalt meiner gedärme, worauf ich mich ultimativ vor die situation gestellt fühlte, umgehend die toilette aufsuchen zu müssen. an schlaf war im weiteren nicht mehr zu denken, denn die strafen des herrn im himmel erreichten mich im folgenden im zweistundenrhythmus.

einen derartig rabiaten dafür umso gründlicheren frühlingsputz hatten meine innereien seit damaskus etwa 1984 nicht mehr erlebt (wobei damals erschwerend dazukam, dass es im arabischen kulturraum weder auf öffentlichen noch privaten toiletten papier vorhanden ist). leidend brachte ich meine sonntagvormittagspflichten (rockkonzert, 3’000 zeichen) hinter mich, ohne dass mir das missverhältnis zwischen strafe und tat richtig bewusst wurde. war es der prosecco am abend? die nüssli? die dame, die mir nahe kam? das yoghurt zum einschlafen (kaffeebohnengoût), das halbe güggeli aus der warmhaltebox im coop am mittag? die pointen des durchgeknallten komikerduo’s am freitagabend («du mami, wenn man tiere nicht essen darf, warum sind sie denn aus fleisch?»)? der selbstgefundene und daselbst in die pfanne gehauene steinpilz am letzten dienstag (sofern es denn wirklich ein steinpilz war)?

jedenfalls leide ich noch heute (dienstag) unter dieser strafe. auf detaillierte schilderungen dieser leiderei will ich aber hierbei nicht eingehen, aus verständlichen gründen (ist ja auch eine beschissene sache). ich will mir aber vornehmen, mich nicht mehr unter vortäuschung falscher tatsachen aus einer unangenehmen lage zu reden (bzw. smslen).

eine anmerkung trotzdem: die tatsache der mehrfachen vollständigen magen-darm-entleerung hat mich zu folgenden erkenntnis gebracht: wenn der magen, bzw. darm, leer und die beule unter der brust aber immer noch da ist, dann kann übermässiges essen nicht der grund für die beule sein. also mütter und töchter, warum mäkelt ihr dann immer noch an den ess- und trinkgewohnheiten eurer männer rum. und wie sagt unser freizügigkeitsitaliener: «dove c’è pancia, c’è creanza!» (wer einen ranzen hat, weiss sich zu benehmen, o.s.ä.).

 

 

 

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