hyperbole oberflächen

Posted by michl on 18/08/2014 in motz |

«Ich interessiere mich vor allem für hyperbolen Oberflächen. Manchmal lassen sich die Eigenschaften einer fixierten hyperbolen Oberfläche besser verstehen, indem man die Modulräume untersucht, die alle hyperbolen Strukturen auf einer gegebenen topologischen Oberfläche parametrisieren.»

genau. dachte ich schon immer. habt‘ ihr’s verstanden? nein? ich auch nicht. macht nichts. das meiste, was auf den «wissen»-seiten der zeitung steht, verstehe ich nicht. manchmal versuche ich es zu verstehen, weil ich meine, mich dafür zu interessieren. relativitätstheorie zum beispiel. da bin ich kurz davor, sie zu verstehen. nur das mit der raumkrümmung, das leuchtet mir noch nicht ein. oder die sache mit den politikern. warum gestandene stadtammänner ihren pimmel fotografieren und dann händisch versenden, das verstehe ich auch nicht. ups, das gehört ja gar nicht ins «wissen»-ressort.

obiger satz stammt von einer mathematikerin. maryam mirzakhani ist iranerin und erst 37. sie verfügt gemäss ihrem einstigen doktorvater «über eine kühne Vorstellungskraft». das interview, in dem sie obigen satz rausliess, widmete sich ihrer arbeit. die frage, die meine kollegen bei der NZZ am Sonntag stellten, lautete so: «Könnten Sie Ihre Forschung in einfachen Worten erklären?» in einfachen worten!

nun kann man von solchen forschungen halten was man will, bezahlen tun wir sie über unsere steuern so oder so. man kann auch von politik (und politikerInnen) halten was man will. bezahlen tun wir sie so oder so. eigentlich sind mir aber forschungen, auch wenn ich sie nicht verstehe, bzw. den praktischen nutzen nicht sogleich erfasse, lieber als politik. bei der forschung habe ich die hoffnung, dass sie etwas nützliches bewirken.

bei medien bin ich mir amel auch nicht wirklich sicher, dass sie etwas nützliches bewirken. wenn ich zum beispiel die meldungen weiter unten auf der «wissen»-seite durchgehe, dann zweifle ich an zweierlei: an den meldern und an denen, die die meldung abdrucken. da steht z.b., dass sich wissenschaftler noch immer uneins sind, ob man seine zähne mittels schrubben, kleinen-kreise-beschreiben oder sanftem auf-und-ab-bewegen putzen soll («British Dental Journal»). auch haben diese intelligenzbestien rausgefunden, dass delphine und wale mitunter kreischen vor freude («Journal of Experimental Biology»). ebenso waren es die gescheiten briten, die festgestellt haben, dass klarträumer (nicht tagträumer!), wollen sie wirklich solche sein, erkennen müssen, dass sie träumen, um über die dominierende realität des traumes hinwegsehen zu können. diese kognitive fähigkeit macht sie zu guten problemlösern («Dreaming», Bd. 24, S. 152).

bei all dem schrott, denn die wissenden uns da servieren, stets um uns immer wieder aufzuzeigen, wie unwissend, und damit dumm, wir sind, gefällt mir der cartoon unten rechts auf der seite am besten: da fragt ein wissenschaftler einen kollegen, wie denn sein zeitbeschleuniger genau funktioniert. antwortet der andere: «Bitte langsam sprechen!»

p.s.: gerade heute morgen hatte ich auch so einen klartraum. und ich dachte: wenn ich jetzt über die dominierende realität dieses traumes hinwegsehen könnte, wäre ich sicher hochbegabt. um was es ging in diesem traum? ich weiss es nicht mehr.

 

 

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